acetonperoxid: (bronze)
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Kritisch betrachtete sich Mariku im Spiegel und rümpfte die Nase. Er spielte an der Krawatte herum. Malik seufzte. „Hör auf.“ Er richtete seinem Freund die Krawatte und knöpfte ihm das Jackett zu. Er wischte einen Fussel von dem schwarzen Stoff.
„Ich fühl mich total overdressed“, murmelte Mariku.
Malik lachte. „Wir gehen auf eine Hochzeit. Du bist ganz sicher nicht overdressed.“
„Du siehst viel besser aus.“
„Du siehst fantastisch aus“, sagte Malik und lächelte. Er musterte seinen Freund: Mariku trug einen schwarzen Anzug, dazu ein klassisches weißes Hemd und eine dunkelviolette Krawatte. Malik trug dasselbe, mit dem Unterschied, das seine Krawatte lavendelfarben war. Mariku stieß hörbar Luft aus. „Willst du lieber eine Fliege tragen?“
„Nein“, antwortete Mariku schnell. „Ganz sicher nicht.“
„Stell dir einfach vor, du bist James Bond.“
Mariku grinste. Der Gedanke gefiel ihm. „Bist du dann mein Bond-Girl?“
„Na, aber sicher.“ Malik kniff Mariku in den Hintern. Dessen Grinsen wurde breiter. „Du siehst heiß aus und jetzt komm, ich will nicht zu spät kommen.“


„Hätten wir nicht erst zum Essen kommen können? Ich hab Hunger“, murrte Mariku.
„Bitte, reiß dich zusammen“, flüsterte Malik. „Du hast es versprochen.“
„Jaja.“ Sie warteten nur noch auf die Braut. Malik war gespannt, wie seine Schwester aussehen würde. Es war schon ein seltsamer Anblick Seto Kaiba in einem traditionellen Kimono zu sehen und Jonouchi feixte schon die ganze Zeit in seine Richtung. Kaiba schenkte ihm nur einen „Wer hat dich überhaupt eingeladen?“-Blick.
Die Glocken läuteten und aller Augen richteten sich auf die Tür des Schreins. Der Priester trat ein und hinter ihm folgte Isis begleitet von Rishid, der sie führte. Sie trug einen traditionellen Hochzeitskimono. Ihr langes, schwarzes Haar war aufwendig nach oben gesteckt worden und sie trug zwei weiße Blumen im Haar. Malik gab einen vergnügten Laut von sich, während Mariku nur die Augen verdrehte.

Es fiel ihm während der ganzen Zeremonie schwer die Augen offen zu halten. Wieso waren Hochzeiten nur so langweilig? Malik dagegen verfolgte jedes Wort mit strahlenden Augen. Mariku unterdrückte ein Gähnen. Plötzlich griff Malik nach seiner Hand und drückte sie leicht. Überrascht sah Mariku ihn an und bei Maliks Lächeln begann sein Herz zu rasen. Er wandte den Blick ab als er spürte wie ihm die Röte ins Gesicht schoss. In seinem Bauch kribbelte es. Verdammt, er liebte diesen Jungen.


„Endlich was zu essen“, murmelte Mariku nach der Zeremonie.
„Dauert noch ein bisschen“, widersprach Malik und Mariku seufzte. Wieso hatte er nur nicht gefrühstückt?
Der Weg zum Festsaal war nicht weit und da schönes Wetter war, standen die Tische und Stühle draußen. „Du siehst aus, als würdest du selbst heiraten wollen“, sagte Mariku als Malik die Dekoration bewunderte.
Malik drehte sich um. Ein schelmisches Grinsen lag auf seinen Lippen. Er strich Mariku über das Jackett. „Vielleicht will ich das ja auch.“ Mariku öffnete seinen Mund, schloss ihn dann aber wieder, weil er nicht wusste, was er darauf erwidern sollte. Malik sah sich schnell um ob sie jemand beobachtete, dann streckte er sich und gab Mariku einen kurzen Kuss.
Plötzlich gab es Beifall und Malik wirbelte herum. Seine Schwester hatte sich umgezogen. Sie trug ein elegantes champagnerfarbenes Kleid mit einer feinen Goldbestickung. Ihre Hände waren mit roter Hennafarbe bemalt. Selbst ihre Frisur hatte sich geändert. Gewellte Strähnen hingen aus ihrer Hochsteckfrisur. Auch Seto hatte in einen Anzug gewechselt, der ebenfalls champagnerfarben war.

Malik war der erste, der gratulierte. Er umarmte seine Schwester innig. „Du bist wunderschön“, sagte er begeistert.
„Danke Malik.“ Sie küsste ihren Bruder auf die Wange.
Mariku trat von einem Bein auf das andere. „Glückwunsch, denk ich.“
„Danke Mariku.“ Sie lächelte ihn an und umarmte ihn. Marikus Augen weiteten sich überrascht. Isis und er hatten nie eine sonderlich gute Beziehung zueinander gehabt. Langsam legte er ebenfalls die Arme um sie. Als sie ihn dann auch noch auf die Wange küsste, war Mariku sprachlos. Amüsiert zog Malik ihn zur Seite, damit auch die anderen Gäste gratulieren konnten.

Mariku fasste sich an die Wange. Er schien ernsthaft geschockt zu sein. „Irgendwie bin ich eifersüchtig, dass dich jemand anderes außer mir sprachlos gemacht hat“, seufzte Malik theatralisch. „Aber es bleibt zumindest in der Familie.“
Mariku löste sich aus seiner Schreckensstarre. „Ich würde nie, niemals nie mit Isis…“ Doch Malik lachte nur. Er hakte sich bei Mariku ein und sie beobachteten wie die anderen Gäste das Brautpaar beglückwünschten. „Hast du das vorhin ernst gemeint, als du sagtest, dass du heiraten willst?“
„Vielleicht.“
„Das ist keine Antwort.
„Wieso? Machst du mir einen Antrag?“
„Vielleicht.“

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Leto

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