acetonperoxid: (bronze)
[personal profile] acetonperoxid
Fandom: Yu-Gi-Oh
Pairing: Yami no Malik x Malik
Song used: Im tiefen Gras - Tanzwut

Egal wo mich der
Wind auch hingetrieben
Ich denk so oft
An jene Sommernacht


Wie viele Jahre ist es jetzt her? Zwei? Nein, es ist schon viel mehr Zeit vergangen. Vier Jahre mindestens. Wow, dabei kommt es mir vor wie gestern als ich dich zum letzten Mal gesehen habe. Ich weiß gar nicht, ob du noch hier wohnst. Ich hab mich nicht getraut bei dir vorbeizuschauen. Ob du dich überhaupt noch an mich erinnerst? Leicht schüttle ich meinen Kopf. Was für eine blöde Überlegung, natürlich erinnerst du dich noch, immerhin waren wir lange befreundet.

Die langen Grashalme wiegen sich in einer sanften Brise. Heiß brennt die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Es war ein Tag wie heute als wir uns zum letzten Mal gesehen haben, aber an diesem Tag haben wir uns auch zum ersten Mal wirklich gesehen. Wie blind ich doch war es all die Jahre nicht zu bemerken und selbst voller Angst dich als meinen Freund zu verlieren.
Als es dann soweit war, war es schon zu spät. Für mich gab es kein Zurück mehr. Kein Hierbleiben.

Jedoch konnte ich dich nie vergessen. All die Jahre haben mich die Erinnerungen an dich begleitet. Ich lächle leicht, doch auch mein Herz wird mir schwer. Meine Gefühle haben sich nicht verändert. Wie sieht es mit deinen aus? Die Angst vor der Antwort hält mich davon ab zu dir zu gehen. Vielleicht wohnst du auch schon gar nicht mehr hier. Wenigstens das Feld hat sich nicht verändert. Es liegt noch genauso friedlich da wie vor fünf Jahren.

Und nur die Dunkelheit
Die uns verbarg
Weiß, wie ich hautnackt
Heiß an deinem Munde lag


Ich schaue hoch zum Himmel und blinzle gegen die Sonne. An diesem Tag fand ein Straßenfest statt. Wir hatten Spaß, haben uns prächtig amüsiert. Es war alles wie immer und doch nahm der Tag ein unerwartetes Ende. Ein schönes und doch trauriges Ende. Es war unser letzter gemeinsamer Abend. Ich senke den Blick. Für einen Moment werde ich von meinen damaligen Gefühlen überrannt. Nie war es mir so schwer gefallen Lebewohl zu sagen. Doch… war es überhaupt ein Lebewohl? Immerhin bin ich jetzt wieder hier.

Abends gab es ein großes Feuer. Es war eine angenehm warme Sommernacht und wir hatten ein bisschen was getrunken. Du wolltest mit mir reden, deshalb haben wir die Festlichkeiten hinter uns gelassen. Wir plauderten über Belanglosigkeiten bis du plötzlich verstummtest. Dein Blick damals hätte mir fast das Herz gebrochen. Still standen wir uns gegenüber. Die Nacht lag ruhig da, nur in der Ferne hörte man die Musik des Festes und das Lachen der Menschen. Die Umarmung kam plötzlich und der Kuss überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Als du dich zurückziehen wolltest habe ich das nicht zugelassen. Ich konnte nicht zulassen, dass sich unsere Lippen wieder voneinander trennten. Es brauchte keine Worte mehr um unsere Gefühle auszudrücken.

Im tiefen Gras
Hat uns der gelbe Mond bewacht
Im tiefen Gras
In jeder Sommernacht


Das hohe Gras kam uns gelegen. Es verbarg uns, versteckte uns und sollte unser Geheimnis bewahren. Nur der Mond, der hell und voll am Himmel stand war unser Zeuge. Niemals durfte es jemand erfahren. Die Leute hätten sich das Maul über uns zerrissen.

Ich fahre mir durch die Haare. Jeden Tag denke ich an unser kleines Geheimnis. Ob du genauso oft daran denkst wie ich? Ob du überhaupt noch daran denkst?

Ich spüre immer noch deine weiche Haut unter meinen Fingern. Meine Schultern fühlen sich verbrannt hat. Wie lange stehe ich hier schon in Erinnerungen versunken? Ich sollte zu dir gehen, es einfach wagen, aber ich kann nicht.

Im tiefen Gras
Hab ich dein Muttermal berührt
Im tiefen Gras
Hab ich dein heißes Blut gespürt


Noch nie waren wir uns so nah wie in dieser Nacht und seitdem hab ich nie wieder solches Glück empfunden. Was für’n Kitsch, aber es ist wahr. Sanft hab ich die Narben auf deinem Rücken berührt. Du bist zusammengezuckt, aber ich hab dich beruhigt. Es sind Brandnarben. Verschuldet von einem Feuer, das dir fast das Leben gekostet hätte. Durch dieses Feuer haben wir uns aber auch kennen gelernt. Du kamst in das Krankenhaus in dem meine Mutter gearbeitet hat. Ich war oft dort und wollte dich unbedingt wieder zum Lachen bringen. Wir haben uns angefreundet und waren seitdem unzertrennbar.

Ich seufze und streiche mit meinen Daumen an meinen Fingerspitzen entlang. Deine Haut war so weich und ich hatte nie erwartet, dass du so leidenschaftlich sein kannst. Meine Mundwinkel heben sich leicht. Ehrlich gesagt hatte ich ja auch nie erwartet, dass ich dich jemals in so einer Situation erlebe.

Es war uns gleich
Was morgen seien würde
Wir waren wie
Der Wind im tiefen Gras


Ich hätte es nie gewagt dich zu küssen, selbst wenn wir uns nach diesem Kuss nie wieder gesehen hätten. Ich hätte den Gedanken nicht ertragen, dass du mich abstoßend finden würdest. Du bist mutiger als ich. Du hast einfach alles auf eine Karte gesetzt. Ich bin froh, dass du es getan hast. Vielleicht wäre ich sonst nie wieder zurückgekommen. Jetzt hat mich die Hoffnung getrieben, dass du auf mich wartest. Dabei weiß ich nichts davon was du die letzten Jahre getrieben hast. Ich habe mich nicht einmal gemeldet, auch wenn ich täglich an dich gedacht habe.

Ich bin ein Feigling. Selbst unser Abschied war stumm über die Bühne gegangen. Ich fühle jetzt noch, wie du meine Hand drückst und nicht loslassen willst. Wie gern wäre ich geblieben. Ich konnte nicht. Ich wollte dein Leben nicht kaputt machen. Wie lange wäre es denn gut gegangen? Wie lange hätten wir es verheimlichen können? Irgendwann wären wir aufgeflogen. Ich wollte nicht, dass sich alle von dir abwenden oder dir nur noch mit Anfeindungen begegnen.

Dabei war es uns in dieser Nacht egal was der nächste Tag bringen würde. Es zählten nur wir beide in diesem Moment. Ich balle meine Hände zu Fäusten und die Fingernägel graben sich in die Handflächen. Ich würde alles dafür geben dieses Gefühl noch einmal zu erleben. Dieses Gefühl, dass mich die ganze Welt am Arsch lecken kann solange du nur bei mir bist.

Und nur die Dunkelheit
Die uns verbarg
Weiß, wie ich hautnackt
Heiß an deinem Munde lag


Das Geräusch von Schritten reißt mich aus meinen Gedanken. Die Schatten sind länger geworden. Ich stehe hier schon seit Stunden. Ich sollte gehen, die Stadt verlassen. Ich hätte dich gern gesehen, aber es ist wohl besser, wenn ich wieder verschwinde. Als ich mich umdrehe zucke ich erschrocken zusammen. Ich bin nicht mehr allein. Ich hatte die Schritte ganz vergessen. Die Sonne blendet mich und ich kann nur eine Silhouette erkennen, aber sie kommt mir so vertraut vor. Mein Herz schlägt schneller.

Du kommst näher und endlich kann ich dein Gesicht erkennen. Du hast dich kaum verändert. Ich will etwas sagen, dich begrüßen, aber meine Kehle ist wie zugeschnürt. Du starrst mich an und scheinst nicht glauben zu können was du siehst.

Noch ein Schritt näher...
Du legst den Kopf leicht schief.
Noch ein Schritt. Sanft berührst du mein Gesicht.
„Mariku.“ Deine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern. Unglaube schwingt darin mit. „Mariku“, wiederholst du lauter und fällst mir um den Hals. Ich drücke dich an mich. Wie sehr habe ich es vermisst dich in den Armen zu halten. „Ich hatte Angst, dass du nie wieder kommst.“
„Ich könnte dich nie verlassen“, murmle ich und will dich gar nicht loslassen. „Jedenfalls nicht für immer.“
Du lehnst deine Stirn gegen meine und schaust mich an. „Und warum stehst du hier rum? Warum bist du nicht vorbeigekommen?“
Ich zucke leicht mit den Schultern. „Ich wollte mich nicht in dein jetziges Leben einmischen.“
„Idiot.“ Du gibst mir einen Kuss. „Als ob ich nicht die letzten vier Jahre damit verbracht hätte darauf zu warten, dass du endlich an meiner verdammten Tür klopfst. Und was machst du? Stehst hier rum. Idiot!“

Ich lächle. Du hast dich scheinbar kaum verändert. „Sorry, ich hab dich warten lassen.“
„Das sollte dir auch Leidtun.“ Du lehnst dich etwas zurück, meine Arme halten dich immer noch fest. „Ich dachte schon, du kommst erst wieder, wenn ich alt und runzlig bin.“
„Selbst dann hätte ich dich noch genommen“, lache ich und beuge mich vor um dich zu küssen. Du drückst mich weg.
„Und wer sagt, dass ich DICH noch genommen hätte?“ Bevor ich etwas dazu sagen kann liegen deine Lippen schon auf den meinen.

Im tiefen Gras
Hat uns der gelbe Mond bewacht
Im tiefen Gras
In jeder Sommernacht


Der Himmel über uns hat sich inzwischen orange gefärbt. Das letzte Licht des Tages. „Warum stehst du hier so blöd rum?“, flüsterst du gegen meine Lippen.
„Hab ein bisschen in Erinnerungen geschwelgt. Was machst du hier draußen?“
„Ich?“ Du lächelst während deine Hände unter meinem Shirt verschwinden. „Ich komme oft hierher und… schwelge in Erinnerungen.“
Erregung steigt in mir hoch. „Wie wär’s wenn wir aufhören nur in den Erinnerungen zu schwelgen und…“
„… lieber feiern, dass du wieder da bist?“, vervollständigst du meinen Satz.
„Genau das und was für ein Zufall: hinter uns ist eine hohe Wiese, wo wir uns verstecken können.“

Es ist schon dunkel als wir küssend im tiefen Gras verschwinden. Vier Jahre musste ich auf dich verzichten, doch jetzt habe ich nicht mehr vor fortzugehen. Es ist mir egal was die Leute über uns denken. Ich will bei dir sein und niemand wird mich davon abhalten. Du krallst dich in meine Schulter. Dein lustvolles Stöhnen ist wie Musik in meinen Ohren. Ich fühle mich wieder wie ein Teenager. Es ist noch schöner als damals, denn diesmal werden unsere Gefühle nicht von Trauer überschattet. Morgen wird es keinen Abschied geben.

Im tiefen Gras
Hab ich dein Muttermal berührt
Im tiefen Gras
Hab ich dein heißes Blut gespürt


„Du gehst doch nicht wieder weg, oder?“
Mein Atem beruhigt sich langsam wieder. „Nein, nie wieder.“ Ich streiche über deinen Rücken und spüre die Narben, die ihn zieren.
„Musst du die ständig antatschen?“, grummelst du und rückst näher an mich ran.
„Sie sind ein Teil von dir und ich tatsch dich nun mal gerne an, damit musst du jetzt leben.“ Grinsend blicke ich hoch in den klaren Sternenhimmel. Ich könnte nicht glücklicher sein.
Deine Finger ziehen Kreise auf meiner Brust. „Du bist ein Idiot.“
„Damit musst du auch leben.“ Du kneifst mich in eine Brustwarze. „Auu… bist du irre, das tut weh!“ Als nächstes spüre ich schon deine Zunge darüber lecken. „Schon besser.“ Du küsst dir deinen Weg bis zu meinen Lippen hoch.
„Ich hoffe, du bist noch fit.“ Deine linke Hand wandert zwischen meine Beine.
„Für dich doch immer.“

Und die Welt gehört uns…

- Ende
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